Jan von Flocken: Kriegerschicksal – von Hanibal bis Manstein

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Feldherren entschieden das Schicksal von Armeen und Staaten, beeinflussten den Gang der Historie und setzten Maßstäbe für die Kunst der Kriegsführung. Unter größtem mentalen und physischen Druck schlugen die Heerführer ihre Schlachten. Zehn Biographien beschreiben die militärischen Entwicklungen der jeweiligen Epoche. Aufgezeigt werden die Abhängigkeiten, die politischen Gegebenheiten, oft auch Unzulänglichkeiten jener Zeit.

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Unfähigen Feldherren begegnet man in der Geschichte auf Schritt und Tritt. Ihre Zahl ist derart beachtlich, daß Geoffrey Regan 1991 diese Spezies sogar in zwölf Kategorien einzuteilen vermochte. Subtil und manchmal geradezu genüßlich belegt der britische Militärhistoriker die kriegerischen Fehlleistungen der
Senilen,
Kranken,
Unvernünftigen,
Primadonnen,
Dummen,
Angsthasen,
Unbesonnenen,
Streithähne,
Ehrgeizigen,
Impulsiven,
Selbstgerechten
und Unsicheren.

Wodurch aber zeichnet sich ein großer Schlachtenlenker aus? Sehr richtig bemerkt der Napoleon-Biograf Eugen Tarlé, „daß der Krieg allein und die Möglichkeit, über ungeheure Armeen zu gebieten, ebensowenig imstande sind, einen genialen Feldherren hervorzubringen, wie etwa ganze Steinbrüche des herrlichsten Carrara-Marmors einen Bildhauer wie Phidias oder Michelangelo hervorbringen können“. Vielleicht sind neben den klassischen Merkmalen – Entschlußfreudigkeit, Willenskraft, strategisches Geschick, taktisches Können, Blick für das Wesentliche etc. – jene Hemmnisse entscheidend, gegen die ein Feldherr anzukämpfen hat.

Dies hat die vorliegende (zugegeben einigermaßen subjektive) Auswahl beeinflußt. Es ist z. B. naheliegend, Napoleon unter die größten Feldherren zu rechnen, aber der Mann hatte es vergleichsweise leicht. Er war uneingeschränkter Oberbefehlshaber, ihm standen die Kraftquellen von halb Europa zur Verfügung, er konnte stets aus dem Vollen schöpfen. Anders etwa ein Prinz Eugen, der von verkalkten Kriegsräten und den Wechselbädern der britischen Politik abhängig war. Oder William Robertson, der als einfacher Soldat in der englischen Armee sämtliche Klassenschranken überwinden mußte, um es zum Feldmarschall zu bringen.

INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort
Hannibal – Der Mann vor Roms Toren –
Karl der Kühne – Letzter Ritter der Christenheit –
Georg von Frundsberg – Vater seiner Landsknechte –
Gustav Adolf – Immer in vorderster Front –
Michiel de Ruyter – Der Löwe auf allen Weltmeeren –
Prinz Eugen – Retter des Abendlandes –
Horatio Nelson – Der klassische Admiral –
Robert E. Lee – Zeitlebens ein Gentleman –
William Robertson – Aufstieg ohne Beispiel –
Erich v. Manstein – Das strategische Genie –
Literaturauswahl
Namensregister

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